Die vordere Bremsleuchte ist als Lichtsignalfunktion (LSF) mit einer Lichtstärke zu betrachten, die mit anderen Lichtsignalfunktionen in Fahrzeugen vergleichbar ist, da eine Ausführung mit geringerer Lichtstärke für diesen Zweck nicht geeignet wäre.
Bei der Gestaltung eines neuen LSF an Kraftfahrzeugen ist die Frage nach der geeigneten Lichtfarbe immer ein Thema - sowohl rechtlich als auch faktisch.
Da andere Farben bereits rechtlich bestimmten Situationen oder bestimmten Fahrzeugtypen zugeordnet sind, kommt nur die Verwendung von Grün oder Weiß in Frage.
In Anbetracht der bereits bestehenden großen Anzahl und Vielfalt an Varianten von nach vorn gerichteten weißen Lichtsignalen (Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer usw.) könnte die Verwendung eines weißen vorderen Bremslichts dazu beitragen, dass mehrdeutige Informationen empfangen werden, wodurch sein Beitrag zur Verkehrssicherheit zunichte gemacht würde.
Die Farbe Grün wird jedoch noch nicht für LSF an Kraftfahrzeugen verwendet und bietet daher den Vorteil der Eindeutigkeit und schnellen Erkennbarkeit des ausgesandten Lichtsignals.
Außerdem ist diese Farbe aus dem Straßenverkehr (z.B. Ampeln) gut bekannt. Im Vergleich zu anderen Farben wird die grüne Farbe für das vordere Bremslicht auch durch psychologische Überlegungen unterstützt, insbesondere im Hinblick auf die rote Farbe.
Es wird davon ausgegangen, dass die vordere Bremsleuchte direkt an die hintere Bremsleuchte angeschlossen wird, so dass nur ein zusätzliches Gerät an ansonsten identische Schaltkreise in der/den Steuereinheit(en) angeschlossen werden muss.
Bei der Gestaltung der vorderen Bremsleuchte gibt es je nach Fahrzeugtyp und Bauart mehrere Varianten. Die Implementierung einer vorderen Bremsleuchte in bestehende Fahrzeugkonzepte ist daher technisch einfacher.
Der Bericht des Europäischen Parlaments "Saving Lives: making the EU safer for cars", der 2017 im Rahmen einer umfassenden Überprüfung der Mittel und Anforderungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit veröffentlicht wurde, hebt dies hervor:
"Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, sollte die Wahrnehmung abbremsender Fahrzeuge durch andere Verkehrsteilnehmer durch die Verwendung deutlicher Signallichter an Fahrzeugen erleichtert werden. Die obligatorische Verwendung von Notbremsanzeigen in Form von blinkenden Bremsleuchten oder blinkenden Warnleuchten wird erwartet." [č. 37].
Die Erwähnung von Lichtsignalen zur Signalisierung der Verlangsamung im Allgemeinen, die sich nicht auf Notbremsungen beschränkt, ist ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit einer ständigen und regelmäßigen vorderen Signalisierung, da die hintere Signalisierung der Verlangsamung schon seit langem existiert.
Das vorliegende Konzept einer vorderen Bremsleuchte entspricht daher voll und ganz den genannten Zielen, zumal die Verwendung der Farbe Grün die erforderliche Eindeutigkeit des Signals gewährleistet.
Gleichzeitig wurden in diesem Bericht künftige Anforderungen an obligatorische Fahrerassistenzsysteme genannt. Obwohl die Einführung von vorderen Bremslichtern derzeit nur auf freiwilliger Basis geplant ist, kann aus diesem Bericht geschlossen werden, dass ein System, das diese Anforderungen erfüllt, mit den Zielen der EU übereinstimmt, vor allem weil:
es gibt wissenschaftliche Beweise für einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist
Es gibt keine signifikante finanzielle Belastung für die Bürger (Preiserhöhungen).
Möglichkeit der Einbeziehung in die periodische technische Überwachung